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Barbara Quartier
 
Entwicklung mit den Ansässigen, 2015-2020, 2017


Chronologie

Auf der Suche nach einem Ort für eine Klapp-Akademie schrieb ich dem Linzer Stadtentwicklungsdirektor im Juli 2015 eine mail:

Sehr geehrter Hr. Stadtentwicklungsdirektor Amesberger
Suche für die „Klapp-Akademie“ einen Ort, der einerseits abseits der öffentlichen Wahrnehmung liegt, dem aber anderseits in den nächsten Jahren eine (noch unbestimmte) Entwicklung bevorsteht
Um entsprechende Vorschläge wäre ich sehr dankbar, ebenso um ihre Mitwirkung am 4.10.05.
Grundsätzlich versteht sich die Klapp-Akademie eher zur Meinungsbildung (siehe Anhang), denn als Informationsveranstaltung, bei der fixfertige Projekte präsentiert werden. Sie eignet sich daher für offene Fragen, für Orte der Stadtentwicklung wo die Zukunft noch nicht vorgezeichnet ist.
mfg
peter arlt
Sehr geehrter Herr Arlt,
aus unserer Sicht wäre ein passender Bereich das Gebiet zwischen Wiener Straße und Grüne Mitte Linz (siehe Beilagen). Es handelt sich um einen aufgrund der historischen Stadtentwicklung wenig urban genutzten Bereich mit hauptsächlich gewerblicher Nutzung. Die städtebauliche Gestaltung ist wenig attraktiv. Dennoch handelt es sich um einen Verknüpfungsbereich zwischen gewachsenem Stadtteilzentrum entlang der Wiener Straße und dem derzeitigen Stadtentwicklungsgebiet Grüne Mitte / Winklerbahnhof. Eine Neuorientierung in den nächsten Jahren ist durchaus wahrscheinlich und wünschenswert, daher wurde das Gebiet auch größtenteils als Umnutzungsfläche Richtung Zentrumsfunktion im ÖEK festgelegt.
Der 4.10. ist notiert, nur kann ich Ihnen persönlich noch keine 100%ige Zusage machen, da ich zu der Zeit noch einen Auslandsaufenthalt plane.
Ein kompetenter Vertreter aus meinem Geschäftsbereich kann aber jedenfalls mitwirken.
Freundliche Grüße!
Gunter Amesberger


Da das Instrument der „Klapp-Akademie“ sich nicht für klassische Planungsgrundlagen (Flächenwidmungsplan, Entwicklungskonzepte etc.) eignet wurde nach einem spezifischen überschaubaren Gebiet innerhalb des vorgeschlagenen Stadtraums Ausschau gehalten. Im Quartier zwischen Barabarafriedhof und Lastenstrasse bin ich auf offene und interessierte Akteure gestoßen, die für mich immer das entscheidende Auswahlkriterium sind.


Am 4.10.2015 fand die erste offizielle Sitzung („Klapp-Akademie“) mit Interessierten, BewohnerInnen und Gewerbetreibenden sowie dem Eigentümer im Quartier statt (siehe auch unter; Aktionen).

Im Frühjahr 2016 wurde im Auftrag des Eigentümers eine ganze Woche vor Ort verbracht, die hauptsächlich der Kontaktaufnahme mit den dort wohnenden und arbeitenden Menschen diente. Dazu wurden auch noch ExpertInnen für Orts- und Raumentwicklung eingeladen um weiterführende Projekte ausarbeiten zu können. Unmittelbares Ergebnis war die gemeinsame Ausrichtung eines Sommerfestes bei der wir die Installation „Plakatlöcher“ (siehe: Aktionen) beigesteuert haben.
Zugleich wurde eine Broschüre über die vor Ort wohnenden und arbeitenden Personen dem Eigentümer vorgeschlagen, die ebenfalls zur Herstellung einer gemeinsamen Identität beitragen soll. Diese wurde Im Winter 2016/17 realisiert und bei Kaffee und Kuchen den Porträtierten übergeben.


Mein Ansatz: „Den Ist-Stand näher kennenlernen und an ihm partizipieren“
Im Zuge des Baus der 2. Straßenbahnachse durch Linz wird dieses Quartier in den nächsten
Jahren eine deutliche Veränderung – Aufwertung und Verdichtung - erfahren. Manche Betriebe werden absiedeln, neue werden ebenso dazukommen wie zusätzliche BewohnerInnen.
Wie immer stellt sich in solchen Situationen die Frage, wie mit dem baulichen Bestand, aber vor allem wie es mit den bisher hier Ansässigen weitergehen wird.
Der hier von mir verfolgte Ansatz versucht Verbündete bei den bereits Ansässigen für die Quartiersentwicklung ausfindig zu machen und gemeinsam mit diesen Projekte zu entwickeln, die ihren eigenen Zielen und Vorhaben entsprechen und zugleich im Sinne der Quartiersentwicklung sind.
Es geht nicht darum Zustimmung für „fremde“Ziele zu erzielen indem man workshops abhält und die Leute - unter dem Stichwort „Partizipation“ - mitreden lässt.
Vielmehr gilt die Aufmerksamkeit den durchaus privaten Wünschen und Leidenschaften. An diesen gilt es anzuknüpfen und sie mit der Quartiersentwicklung in Verbindung zu bringen.
All das geht nicht von heute auf morgen.
Zuallererst braucht es eine gewisse Vorlaufzeit in der Vertrauen gebildet werden kann, wo man sich – z.B. bei gemeinsamer Sommerfestvorbereitung – kennenlernen kann.
Um auf die in der Broschüre den Porträtierten gestellte Frage „Was macht Ihnen Freude?“ offene und ehrliche Antworten zu bekommen, ist ein gewisses Vertrauen unabdingbar. Und natürlich gelingt das auch nie bei allen. Und zudem sind die privaten Wünsche nicht immer kompatibel mit einer gemeinsamen-übergeordneten Quartiersentwicklung.
Die Kunst des Entwicklers liegt aber genau im Erkennen des Nutzens privater Vorhaben für ein Quartier und event. der Weiterentwicklung dieser Ideen mit entsprechenden Partnern von aussen. Denn erst die Summe vieler kleiner „Eigensinnigkeiten“ ergibt ein lebendiges Quartier.


siehe dazu auch unter: Aktionen und temporäre Bauten sowie: Publikationen

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